Dein Hund macht das, was alle Hunde machen, er macht sein Spielzeug kaputt? Macht nichts, du kannst einfach selbst neues Spielzeug herstellen, aus alten Sachen, die du sonst weggeschmissen hättest. Das muss kein großer Aufwand sein, und das Ergebnis ist oft besser als jedes personalisierte Hundespielzeug, das du irgendwo kaufen kannst.
Hier gibt es Anregungen und DIY-Anleitungen für individuelles Hundespielzeug aus alten Materialien.
Inhalt
- Hundespielzeug selber machen
- Arten von Hundespielzeug
- Kauspielzeug
- Wurf- oder Apportierspielzeug
- Zerrspielzeug
- Intelligenzspielzeug
- Kuscheltiere
- Hundespielzeug: Materialien und Verarbeitung
- DIY-Anleitungen für selbstgemachtes Hundespielzeug
- Zerrspielzeug aus alten Jeans
- Wurf- oder Apportierspielzeug aus alten Socken und Stoffresten
- Schnüffelteppich aus Stoffresten und z. B. Pappe
- Indoor-Agility-Spielzeug
- Design und Gestaltung beim selbst gemachten Hundespielzeug
Hundespielzeug selber machen
Spielzeug für Hunde kann man kaufen. Es gibt eine große Auswahl, und man kann richtig viel Geld ausgeben. Dabei ist es dem Hund herzlich egal, wie viel das Spielzeug gekostet hat. Er weiß den Spielspaß zu schätzen, aber nicht den finanziellen Aufwand.
Hunde freuen sich genauso über selbst gemachtes Hundespielzeug, auch wenn es aus alten, kostenlosen Materialien besteht, die sonst in den Müll wandern würden.
Beim selber basteln, nähen und werkeln kann der Hund dagegen dabei sein. Durch das gemeinsame Tun wird die Bindung zwischen Hund und Mensch gestärkt. Und sicherlich wird er sein Urteil über das fertige Produkt abgeben.
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ihm das selbst gebastelte Spielzeug besser gefällt als das teure, industriell hergestellte. Denn beim Basteln und Werkeln hinterlässt der Mensch seinen Geruch auf dem Spielzeug.
Wenn man seinen Hund dann aufmerksam beobachtet, wird man rausfinden, welches Spielzeug ihm am liebsten ist und kann dann mehr davon herstellen.
Denn darüber sollte man sich im Klaren sein: Hunde kriegen jedes Spielzeug kaputt, auch das mit viel Liebe selbst gemachte.
Arten von Hundespielzeug
Es gibt viele verschiedene Arten von Hundespielzeug. Alle kann man auch selbst machen, aber der Aufwand fällt unter Umständen sehr unterschiedlich aus.
Man unterscheidet zwischen Kauspielzeug, Wurfspielzeug, Zerrspielzeug, Intelligenzspielzeug und Kuscheltieren.
Kauspielzeug
Hunde kauen gerne auf Dingen herum. Das beruhigt und beschäftigt sie, gleichzeitig dient es auch der Zahnreinigung und dem Training der Kaumuskulatur. Welpen beißen auf alles mögliche, weil sie, wie menschliche Kinder, im Zahnwechsel Unterstützung brauchen.
Gelangweilte Hunde suchen sich gerne etwas, auf dem sie herumkauen können. Damit das dann nicht die eigenen Lieblingsschuhe sind, gibt man dem Hund besser ein Kauspielzeug.
Da Hunde ohnehin gerne auf etwas herumkauen, ist es nicht unbedingt nötig, Leckerlis im Spielzeug unterzubringen. Es hilft aber, wenn das Spielzeug nach dem Lieblingsmenschen riecht. Das erreicht man, indem man es selber herstellt.
Wurf- oder Apportierspielzeug
Apportieren ist eine Lieblingsbeschäftigung der meisten Hunde. Wurfspielzeuge sind also für das gemeinsame Spielen von Mensch und Hund.
Das Wurfspielzeug sollte vom Hund gut im Maul getragen werden können, gleichzeitig sollte man es als Mensch gut werfen können.
Man kann das Spielzeug so gestalten, dass es leicht ist, es weit zu werfen, auch wenn man kein großer Werfer ist.
Zerrspielzeug
Der Hund hat Spaß daran, mit seinem Menschen um das Zerrspielzeug zu „kämpfen“. Man muss nur darauf achten, dass aus dem Kampf kein Ernst wird.
Der Hund sollte also das Kommando „Aus!“ beherrschen. Als Mensch muss man Beginn und Ende des Spieles definieren.
Intelligenzspielzeug
Nicht nur der Körper, auch der Geist will herausgefordert werden. Intelligenzspielzeuge für Hunde stellen dem Hund auf unterschiedliche Weisen Aufgaben, die er mit Nachdenken oder Ausprobieren lösen kann.
Als Belohnung winkt dann ein Leckerli, das im Spielzeug verborgen ist und durch die richtigen Handlungen zugänglich wird.
Auch Intelligenzspielzeuge für Hunde kann man selber machen, aber der Aufwand ist meistens höher als bei anderen Arten von Hundespielzeugen.
Kuscheltiere
Kuscheltiere für Hunde haben dieselbe Funktion wie Kuscheltiere für Kinder. Sie bieten Trost und Sicherheit, wenn zum Beispiel die eigene Mutter nicht da ist oder die Situation bedrohlich erscheint, zum Beispiel bei Gewitter oder ähnlichem.
Das Kuscheltier kann die Form eines Tieres haben, muss es aber nicht.
Viele Hundespielzeuge können auf unterschiedliche Weisen verwendet werden. Aber es ist sinnvoll, für jede Beschäftigung ein bestimmtes Spielzeug vorzuhalten, damit der Hund weiß, was jetzt kommt, wenn man ein bestimmtes Spielzeug hervorholt.
Hundespielzeug: Materialien und Verarbeitung
Gekauftes Hundespielzeug ist oft aus Kunststoff, bessere Qualitäten bestehen aus Naturmaterialien wie Holz, Baumwolle, Leinen, Leder oder Kautschuk.
Das hat dann seinen Preis, ist aber für die Gesundheit des Hundes für gewöhnlich die bessere Wahl.
Naturmaterialien wie Holz, Baumwolle, Leinen, manchmal auch Leder, fallen im Haushalt als Altkleider an, oder man findet sie beim Spaziergang im Wald. Dazu kann man Pappe verwenden, zum Beispiel in Form von leeren Klopapierrollen.
Wenn es ohnehin nicht lange halten soll, kann man Herbstlaub verwenden, das man in Säckchen oder Beutel füllt, zusammen mit anderen Dingen wie Leckerlis.
Ein wirklich hervorragendes Material zur Herstellung von allen Arten von Hundespielzeugen ist Leder. Bevor man also im Haushalt einen Gegenstand aus Leder wegschmeißt, kann man immer noch ein Hundespielzeug daraus machen.
Ein Beispiel sind Arbeitshandschuhe aus robustem Leder.
Besonders geeignet sind natürlich gegerbte Leder, die keine Schadstoffe enthalten.
Du hast dein Lieblings-T-Shirt endgültig das letzte Mal getragen? Nicht waschen, nicht wegwerfen, sondern zu Hundespielzeug verarbeiten! Der Hund wird es lieben, dass der Körpergeruch seines Lieblingsmenschen im Spielzeug hängt.
Dasselbe gilt für Socken und Unterwäsche, sofern sie aus Naturmaterialien sind.
Bei der Verarbeitung der Materialien sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Stoffe oder Leder kann man einfach verknoten, man kann sie aber auch nähen.
Kleben, nageln, tackern, alles, was Metallgegenstände beeinhaltet, ist dagegen nicht so gut geeignet.
Holz kann man gänzlich unverarbeitet verwenden. Der Stock, den der Hund selbst im Wald gefunden und stolz nach Hause getragen hat, kann auch weiterhin als Spielzeug herhalten.
Wenn man handwerklich begabt ist, kann man aber auch sägen, hobeln, schleifen und sich in metallfreien Holzverbindungen üben. Das ist aufwendig, ergibt aber wunderschöne, langlebige Spielzeuge. Techniken dieser Art sind vor allem bei Intelligenzspielzeugen sinnvoll eingesetzt.
DIY-Anleitungen für selbstgemachtes Hundespielzeug
Im Folgenden gibt es ein paar Anregungen für selber gemachtes Hundespielzeug. Wie man es am Ende tatsächlich macht, sollte aber nicht von der Anleitung bestimmt werden, sondern von den vorhandenen Materialien, den Vorlieben des Hundes und dem Aufwand, den man zu treiben bereit ist. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Zerrspielzeug aus alten Jeans
Jeansstoff ist robust und sehr gut für Hundespielzeug geeignet. Auch wenn ein großer Hund mit aller Kraft daran zerrt, geht Jeansstoff nicht gleich kaputt.
Am besten sind Jeans aus nicht elastischem Stoff geeignet, die keinen Kunstfaseranteil haben. Aber man kann auch nehmen, was man da hat.
Man krempelt ein Hosenbein der Jeans von unten nach oben auf, bis sich eine Donut-ähnliche Form ergibt. Wenn der Rand dick genug ist, schneidet man den Rest des Hosenbeins ab.
Das andere Hosenbein kann man dann noch in Streifen schneiden, die zum Beispiel fünf bis zehn Zentimeter breit sein können. Diese Streifen wickelt man fest um den Rand des Donut, bis alles gut zusammenhält.
Die Enden der Stoffstreifen werden jetzt noch fest verknotet, und fertig ist das individuelle Zerrspielzeug.
Wer keine alte Jeans hat, kann jeden anderen, festen Stoff verwenden. Alte Handtücher sind auch sehr gut geeignet. Man muss dann nur die Längsseiten zusammennähen um ein „Hosenbein“ zu erhalten.
Je robuster der Stoff, umso länger wird das Spielzeug halten. Da die Herstellung aber einfach ist und nicht lange dauert, kommt es nicht so drauf an.
Wurf- oder Apportierspielzeug aus alten Socken und Stoffresten
Natürlich kann man jeden beliebigen Ball oder auch sonstigen Gegenstand werfen, den der Hund zurückbringen darf. Viele Menschen können aber nicht so gut werfen.
Um trotzdem weit zu werfen, empfiehlt sich ein Gegenstand, der an einer Schnur hängt. So dass man Schwung holen kann. Der Gegenstand fliegt dann viel weiter.
Eine Möglichkeit, so etwas herzustellen ist, den Fußteil eines alten Socken mit T-Shirts oder anderen Stoffresten fest zu füllen. Man kann auch zwei Socken übereinander ziehen.
Dort, wo der Fußteil des Sockens endet, schneidet man ein kleines Loch in den Stoff. Dann braucht man noch ein paar Stoffstreifen. Die zieht man durch das kleine Loch und flechtet sie zu einem Strang.
Mit einem weiteren Stoffstreifen kann man jetzt noch den Übergang von Socken zu Strang umwickeln, damit alles solider zusammenhält und T-Shirt und andere Füllung da bleiben wo sie sind.
In das Ende des Stranges kann man jetzt noch einen Knoten machen. Muss man aber nicht.
Man hält das Wurfspielzeug am Ende des Stranges, schwingt den gefüllten Socken und kann so mit Schwung sehr weit werfen.
Wenn man ein benutztes T-Shirt in den Socken füllt, weiß der Hund sofort, worum es geht.
Länge und Dicke des Stranges oder der Schnur kann man mit Ausprobieren auf das eigene Optimum anpassen.
Wer nicht gut werfen kann, hat mit diesem Wurfspielzeug einen weiteren Vorteil. Egal, wo das Ding hinfliegt, es macht nichts kaputt.
Schnüffelteppich aus Stoffresten und z. B. Pappe
Ein Schnüffelteppich ist ein Such- oder Intelligenzspielzeug. Man stellt aus Stoffresten einen dichten Teppich her und versteckt darin Leckerlis.
Man muss es dem Hund nicht erklären, er wird die Leckerlis (oder auch Trockenfutter) suchen und finden.
Man braucht eine Unterlage mit möglichst vielen Löchern. Dazu kann man eine alte Spülbeckeneinlage oder Dusch- oder Badewanneneinlage nehmen. Je größer der Hund, umso größer kann auch der Schnüffelteppich sein.
Wenn man so etwas nicht hat, kann man ein Stück feste Pappe nehmen (z. B. 30 x 30 cm für den Anfang) und mit einer Schere oder einem Messer Löcher hineinstechen.
Man schneidet die Stoffreste in Streifen, deren Breite und Länge man ausprobieren muss. Als Anfang kann man vier Zentimeter Breite und 25 Zentimeter Länge nehmen. Es hängt aber von den Materialien und vom Abstand der Löcher in der Unterlage ab.
Dann zieht man jeden Stoffstreifen durch zwei benachbarte Löcher und verknotet ihn. Man verwendet so viele Stoffstreifen, dass ein dichter und möglichst hoher Teppich entsteht.
Feste Stoffe eignen sich besser, um einen hohen Teppich zu machen, aber weiche, leichte Stoffe lassen sich besser verknoten. Man muss ausprobieren, wie man aus dem, was man hat, das Beste macht.
Wenn der Teppich schön dicht ist, kann man Leckerlis darin verstecken und den Hund suchen lassen.
Das Spiel fordert den Geist des Hundes, es vermeidet Langeweile, auch an regnerischen oder heißen Tagen und man kann es auch verwenden, um den Hund dazu anzuhalten, langsamer zu fressen.
Es ist also auch eine Möglichkeit, einen übergewichtigen Hund wieder schlanker werden zu lassen.
Indoor-Agility-Spielzeug
Eine typische Agility-Übung ist der Slalom. Dafür werden flexible Stangen in den Boden gesteckt und der Hund muss abwechselnd rechts und links an den Stangen vorbeilaufen.
Bevor er das in Rekordgeschwindigkeit machen kann, muss er begreifen, wo er langlaufen soll. Das kann man zu Hause üben. Da man in der Wohnung keine Stangen in den Boden stecken kann, braucht man Hütchen oder Stangen zum Aufstellen, die den gleichen Zweck erfüllen.
Diese kann man sich selbst basteln. „Stangen“ kann man aus fest zusammengerolltem Zeitungspapier (oder anderem Papier) herstellen. Sie sollten etwas länger sein als der Hund hoch ist.
Diese leichten Stangen brauchen dann einen schweren Fuß, damit sie stehen bleiben. Dazu kann man zum Beispiel leere Konservendosen nehmen, oder auch alte Kochtöpfe oder ähnliches. Man stellt eine Stange in die Mitte des Gefäßes und füllt Sand oder etwas anderes, schweres, trockenes, ein.
Dann verschließt man das Gefäß entweder mit einem Deckel, in den man ein Loch für die Stange schneidet oder mit einem Tuch, das man um die Stange und die Oberfläche des Gefäßes so wickelt, dass der Inhalt auch beim Umfallen nicht herausfällt. Klebeband kann helfen.
Alternativ kann man das Papier zu größeren Hütchen zusammenrollen. Diese stehen dann von alleine, sind aber unten breiter. Klebeband hilft auch hier, die Hütchen zusammenzuhalten.
Für den Anfang braucht man nur zwei Stangen oder Hütchen. In welchem Abstand man die aufstellt, muss man ausprobieren. Für kleine Hunde dichter zusammen, für größere Hunde weiter auseinander.
Und man braucht ein Leckerli. Man hält dem Hund das Leckerli vor die Nase und führt ihn auf dem Weg, den er nehmen soll. Wenn er richtig gegangen ist, bekommt er das Leckerli.
Nach einigem Üben führt man ihn nur mit der Hand, er bekommt das Leckerli am Ende. Wenn er das gut kann, kommt die nächste Stange dazu und der zu laufende Weg wird weiter.
Diese Übung fördert die Konzentration und den Geist des Hundes. Zusätzlich wird die Hund-Mensch-Bindung verstärkt und durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit entsteht ein Team, das alles zusammen erreichen kann. Es freut den Hund, wenn er etwas lernen darf.
Design und Gestaltung beim selbst gemachten Hundespielzeug
Wer möchte, kann das selbst gemachte Hundespielzeug auch noch ansprechend gestalten. Man kann Farben und Muster verwenden, man kann Stoffe nach gewünschten Eigenschaften auswählen und so kleine Kunstwerke herstellen.
Dabei sollte man immer darauf achten, dass man keine für den Hund giftigen Stoffe oder Materialien verwendet. Und natürlich sollte man nicht enttäuscht sein, wenn dem Hund das Kunstwerk völlig egal ist, er einfach nur damit spielen will.