Hund im Schnee - schwarzer Hund ganz weiß
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6 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Hunde lieben Schnee. Auch wenn die meisten Hunde draußen ohnehin Spaß haben, so ist im Schnee alles nochmal viel besser. Da wird getobt und gespielt bis zur totalen Erschöpfung. Vor allem frisch gefallener Schnee begeistert die Hunde. Deshalb also nicht lange warten, sondern rausgehen mit dem Hund, sobald es schneit.

Hunde haben kein Interesse an geräumten Wegen, sie rennen und schlittern mit Begeisterung über frisch eingeschneite Wiesen und springen in hohe, weiche Schneewehen. Sich daraus wieder hervorzukämpfen, scheint besonderen Spaß zu machen, denn schon wird der nächste Schneehaufen in Angriff genommen. Sie wälzen sich hingebungsvoll in möglichst tiefem Schnee, sie fressen Schnee und graben Löcher in den Schnee. Sie jagen hinter Schneebällen her, wenn man ihnen welche wirft, sie bellen Schneeverwehungen und Schneemänner an. Kurz, im Schnee ist das Leben einfach herrlich. Selbst alte Hunde vergessen ihre Gebrechlichkeit und toben herum.

Allerdings hat die Freude am Schnee etwas mit dem Ungewöhnlichen zu tun. In schneereichen Wintern wird der Schnee auch für den begeisterungsfähigsten Hund irgendwann zur Gewohnheit, genauso wie sich Hunde in nördlichen Ländern vom Schnee nicht beeindrucken lassen. Wenn also nach einigen Tagen die Begeisterung nachlässt, dann braucht man sich keine Sorgen zu machen, der Hund ist nicht krank, er hat sich nur an den Schnee gewöhnt.

Als Mensch kann man sich anstecken lassen, man kann mitmachen, sich auch mal im Schnee kugeln, rennen und rutschen, die Vorteile von vier Beinen für das Gleichgewicht kennenlernen. Aber es macht auch schon Spaß, einfach dem Hund zuzugucken, ihm ein paar Schneebälle zu werfen und ansonsten einfach in Bewegung zu bleiben.

Schnee und Kälte

Denn das sollte man bedenken, wenn Schnee liegt, dann ist es meistens kalt, oft auch nasskalt. Was den meisten Hunden nicht schadet, aber viele Menschen vom Spaziergang abhält. Die meisten Hunde sind von der Natur für die Kälte gut gerüstet, im Gegenteil, es ist angenehmer für sie als die Wärme der geheizten Wohnung. Zumindest dem Hund zuliebe sollte man also rausgehen, es tut Mensch und Tier gut. Allerdings verbringen heutzutage viele Hunde einen Großteil ihres Lebens in der Wohnung, so dass einige kein richtiges Winterfell mehr ausbilden. Auch wenn also im Allgemeinen eher der Mensch auf geeignete Kleidung achten muss, so gibt es doch ein paar Hunde, denen ein Mäntelchen guttut. Man wird es merken, wenn sich der Hund in Schnee und Kälte nicht mehr wohlfühlt, nur dann braucht er etwas zum Anziehen. Die meisten Hunde kommen sehr gut so zurecht, wie sie eben sind. In diesem Artikel kann man mehr darüber lesen, wann welche Hunde ein Hundejäckchen brauchen können. Vor allem kleine, kurzhaarige Hunde frieren unter Umständen recht schnell.

Es ist gut, den Hund an jedes Wetter zu gewöhnen, damit er einen richtigen Fellwechsel durchführt und ein dichtes Winterfell entwickelt. Dann kann er auch den Spaß im Schnee ohne Einschränkungen und ohne lästigen Hundemantel genießen. Auch durch eine gute und regelmäßige Fellpflege kann man dazu beitragen, dass das Hundefell optimal wärmespeichernd wirkt.

Allerdings sollten Hund und Halter in Bewegung bleiben. Wenn sich der Hund für längere Zeit auf dem kalten Boden hinlegt, zum Beispiel weil sein Mensch einen Bekannten getroffen hat, dann kann er auch mal auskühlen und krank werden. Das sollte man vermeiden.

Schnee ist anstrengend

Bei aller Begeisterung wird es im Schnee schnell anstrengend. Sowohl die Kälte als auch der weiche, rutschige Untergrund stellen erhebliche Anforderungen an die Kondition. So mancher untrainierte Stubenhocker-Hund macht da schnell schlapp. Es lohnt sich also für Hund und Hundehalter, die Kondition mit regelmäßigen Spaziergängen zu trainieren, sich fit zu halten. Aber auch für gut trainierte Hunde ist der Schnee schön, aber anstrengend. Nach der intensiven Toberei kann der Spaziergang daher unter Umständen etwas kürzer ausfallen als sonst. Anstrengung ist gut für Mensch und Hund, Quälerei ist es nicht.

Schnee und Streusalz

Schnee und Kälte machen den meisten Hunden nichts aus. Allerdings ist heute (fast) überall da, wo es Schnee gibt, auch das Streusalz nicht weit. Und Streusalz kann erhebliche Probleme verursachen. Außer in einigen wenigen ländlichen Gegenden wird sich der Kontakt mit Streusalz für die meisten Hunde nicht vermeiden lassen. Man muss sich also etwas überlegen, damit der Hund keinen Schaden davonträgt.

Die erste und beste Maßnahme zum Schutz des Hundes ist, andere Wege zu suchen, die nicht gestreut sind. Wenn es einem gelingt, zumindest für einen Teil der gelaufenen Wege ungestreute Alternativen zu finden, dann ist das schon eine Verbesserung. Der Luxus, nur auf ungestreuten Wegen laufen zu können, ist leider nur noch wenigen Hunden vergönnt. Aber man kann es schaffen, den Kontakt auf ein Minimum zu begrenzen.

Kontakt mit Streusalz führt dazu, dass die Haut an den Pfotenballen austrocknet und rissig wird. Aber auch wenn salzfrei gestreut wird, mit Granulat oder scharfkantigem Splitt, kann das zu winzigen Verletzungen an den Ballen führen. Wenn in diese Risse und kleinen Verletzungen Salz eindringt, dann erleidet der Hund erhebliche Schmerzen, die man ihm unbedingt ersparen sollte. Wiederholter Kontakt mit dem Salz verhindert die Heilung und macht alles nur immer noch schlimmer.

Dabei gilt, dass die Dauer und Intensität des Kontaktes den Unterschied macht. Sicherlich wird kein Hund einen Schaden erleiden, wenn er mal kurz eine gestreute Straße überqueren muss und davor und danach im frischen Schnee laufen kann. Aber je länger die Strecke ist, die der Hund auf gestreuten Wegen laufen muss, umso mehr muss man sich um ihn und seine Pfoten kümmern, damit kein Schaden entsteht und der Hund weiterhin schmerzfrei laufen kann.

Natürlich spielt auch die individuelle Robustheit und Abgehärtetheit des Hundes eine Rolle. Je mehr der Hund sowieso läuft, je mehr Zeit er zu jeder Jahreszeit draußen verbringt, umso eher wird er auch den Winter mit seiner Streusalzproblematik ohne Schaden überstehen.

Pfotenpflege und Streusalzprophylaxe

In den meisten Fällen reicht es aus, die Pfoten des Hundes nach dem Spaziergang mit sauberem Wasser abzuwaschen. Wer es besonders gut meint, kann auch Kamillentee nehmen. Dadurch wird das Salz abgespült, nebenbei betritt der Hund die Wohnung mit sauberen Füßen. Wenn einem beim Abwaschen auffällt, dass die Ballen rissig sind, dann behandelt man sie zunächst mit unparfümierter Fettcreme oder einer speziellen Pfotensalbe. Auch Vaseline, Hirschtalg oder Babycreme sind geeignet, wenn sie keine Geruchsstoffe enthalten. Wenn nur Creme mit einer für Menschen gedachten Duftnote im Haus ist, dann muss man abwägen. Wenn die Pfoten schlimm aussehen, dann besser eincremen, ansonsten sollte man dem Hund die Duftnote ersparen. Die Creme sollte sparsam verwendet werden, denn Überschuss wird vermutlich im Hundemagen landen.

Wenn man die Pfoten vor dem Spaziergang eincremt, dann kann das Salz nicht so gut anhaften, was zumindest für einige Zeit schützt. Die normalen Spaziergänge sollte man also im Allgemeinen mit diesen einfachen Maßnahmen gut überstehen können. Für extreme Anforderungen und für sehr empfindliche Hunde gibt es auch Schuhe für Hunde. Wenn der Hund stundenlang auf gestreuten Wegen laufen muss, dann haben seine Pfotenballen keine Chance, das unversehrt zu überstehen. In einem solchen Fall sind Pfotenschuhe eine gute Wahl. Diese sind nicht für den Alltag, nur für besondere, extreme Gelegenheiten.

Pfotenschuhe sollten auch bei schlechtem Wetter nicht täglich getragen werden, die Ballen des Hundes brauchen den Kontakt mit dem Erdboden, um widerstandsfähig zu bleiben. Besser als übertriebene Schonung ist eine regelmäßige Pfotenpflege, über die man sich hier informieren kann.

Eisklumpen zwischen den Pfotenballen

Mancher Hund beginnt im Schnee nach kurzer Zeit zu humpeln, dann bleibt er stehen und mag nicht weiter. In den meisten Fällen sind Eisklumpen schuld, die sich zwischen den Pfotenballen festsetzen. Das ist nicht nur unangenehm bis schmerzhaft für den Hund, das kann auch zu Verletzungen führen. Die Eisklumpen sollten also entfernt werden. Mit den Fingern geht das oft ganz gut, mit Handschuhen nicht so. Damit sich nicht gleich wieder neue Eisklumpen festsetzen, sollte man die Haare, die zwischen den Ballen wachsen, so kurz wie möglich halten. Eine kleine Schere mit abgerundeter Spitze leistet hier gute Dienste. Man kann auch die Schere zu Hilfe nehmen, wenn sich manche Eisklumpen nicht so einfach entfernen lassen. Dabei muss man natürlich immer aufpassen, dass man den Hund nicht in die Pfote schneidet.

Die meisten Hunde versuchen selbst, sich die Klumpen zu entfernen, mit unterschiedlichem Erfolg. Meistens gelingt es ihnen zwar, die störenden Kugeln zu entfernen, danach bilden sich durch die Feuchtigkeit des Hundespeichels allerdings umso schneller wieder neue. Es ist also besser, dem Hund zu helfen.

Eisklumpen im Fell

Bei manchen Hunden bilden sich während des Schneespaziergangs immer mehr und immer größere Schnee- und Eisklumpen im Fell, die mit der Zeit schwer und dem Hund dadurch lästig werden können. Vor allem langhaarige Hunde sind betroffen. Wenn man von Zeit zu Zeit einige der Klumpen entfernt, sollte das Wohlbefinden des Hundes nicht leiden. Wieder zuhause angekommen, sollte man zumindest die großen Klumpen entfernen und dem Hund nur die kleineren Reste überlassen. Denn er wird den (dreckigen) Schnee vermutlich fressen. Zuviel davon ist nicht gut für ihn.

Hund und Winterurlaub

Bei der ganzen Begeisterung der Hunde für Schnee scheint es nahe zu liegen, mit Hund in den Winterurlaub zu fahren. Leider ist das meistens keine so richtig gute Idee. Auch wenn der Hund den Schnee genießt, so wird er doch nicht Ski fahren. Die meisten Wintersportorte sind durchoptimiert, ausgerichtet auf menschliche Besucher. Hunde stören da nur. Leider. Wenn man etwas sucht, dabei auch das europäische Ausland mit in Betracht zieht, dann kann man Orte finden, an denen man Skilanglauf mit Hund machen kann. Aber auch hier sollte man einen Teil des Urlaubs dafür einplanen, dem Hund beizubringen, wie man sich in der Loipe benimmt. Skiabfahrten sollten für Hunde tabu sein. Das Unfallrisiko für Mensch und Hund ist zu groß.

Besser als Ski- ist Wanderurlaub. Auf Wanderwegen sind Hunde erlaubt, meistens sogar erwünscht, wenn sie sich benehmen. Hundebesitzer müssen sich also meistens entscheiden, zwischen Urlaub mit Hund und Skiurlaub. Grund dafür ist weniger der Hund als vielmehr die überlaufenen Wintersportorte. Je einsamer die Gegend, umso einfacher dürfte es sein, auch dem Hund gerecht zu werden. Urlaub im Schnee ist also durchaus für Hund und Mensch eine feine Sache.

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Beitragsbild:Ajdin Kamber/Shutterstock