Bevor man sich einen Hund anschafft, sollte man sich (auch) darüber informieren, wieviel Geld der Hund kosten wird. Mit der Anschaffung des Hundes fangen die Ausgaben ja erst an. Auch wenn nicht pauschal gesagt werden kann, wieviel die Hundehaltung kosten wird, weil sowohl die Hunde und ihre Ansprüche als auch die Vorstellungen und Ansprüche der Hundehalter so verschieden sind, so lohnt es sich doch, sich im voraus ein paar Gedanken zu machen. Die spontane, unüberlegte Entscheidung für einen bestimmten Hund, den man irgendwo gesehen hat, der gerade in Mode ist, den ein Prominenter auch hat, ist nicht sinnvoll.
Natürlich gibt es wie immer nach oben keine Grenzen, aber wenn man den Hund klug auswählt und auch sonst ein paar Kompromisse macht, die dem Hund nicht schaden, dann kann man auch mit kleinem Budget einen Hund halten. Am Geld soll es normalerweise nicht scheitern. An überzogenen Vorstellungen und Ansprüchen kann es dagegen durchaus scheitern.
Ein paar Ausgaben lassen sich nicht vermeiden, allerdings sind die meisten davon auch von der Größe und manche auch noch von weiteren Eigenschaften des Hundes abhängig. Der richtige Hund spart durchaus Geld, ist also für die meisten erschwinglich. Viele Ausgaben haben aber auch einen Kann-Charakter, zum Beispiel wird es dem Hund für gewöhnlich egal sein, ob er sein Futter in einem ausrangierten Kochtopf oder in einem Designer-Futternapf bekommt.
Anschaffungskosten
In den meisten Fällen muss man Geld bezahlen, wenn man einen Hund haben möchte. Es ist keine gute Idee, an dieser Stelle zu sparen. Wieviel die Anschaffung allerdings kostet, ist sehr unterschiedlich. Für Welpen anerkannter Hunderassen, vom anerkannten Züchter werden auf jeden Fall vierstellige Summen verlangt. Dafür bekommt man einen gesunden und gut sozialisierten Hund. Einen Hund, in den bereits investiert worden ist. Das spart später Geld.
Welpen der gleichen Rasse, nur eben ohne „Papiere“ gibt es auch für dreistellige Summen, zum Beispiel über Kleinanzeigen oder manchmal auch auf Autobahnraststätten, so ganz spontan. Man sollte sich vor Augen halten, dass man nur scheinbar die gleiche Leistung bekommt. Auch wenn der Welpe genauso aussieht, gibt es beträchtliche Unterschiede. Die sich unter anderem in den Folgekosten zeigen. Einen Preisunterschied von 500 Euro zum Beispiel kann man locker in einer Woche beim Tierarzt lassen, wenn der Welpe nicht gesund oder nicht geimpft ist. Im Laufe der Zeit kann ein Vielfaches dieses Preises zusammenkommen, wenn chronische Leiden vorhanden sind. Ein schlecht sozialisierter Welpe braucht dann vielleicht noch extra Erziehung, Tierpsychologen und Versicherungen, weil er schwer erziehbar ist und sich nicht benehmen kann. Das alles muss nicht so sein, man kann auch Glück haben. Aber es auf dieses Glück ankommen zu lassen und den Hund dann doch ins Tierheim zu geben, weil man sich die Folgekosten nicht leisten kann, ist weder fair noch nötig.
Ein Hund aus dem Tierheim kostet erheblich weniger, vielleicht 200 oder 300 Euro, vorher zu fragen ist sinnvoll. Was man dafür bekommt, ist sehr unterschiedlich, so unterschiedlich wie die Gründe, aus denen Hunde im Tierheim abgegeben werden. Im Tierheim werden die Hunde allerdings für gewöhnlich geimpft, entwurmt und entfloht, gechipt und gepflegt. Alles Dinge, die im Preis enthalten sind. Und deren Wert häufig höher ist als der zu zahlende Preis. Meistens sind die Hunde auch kastriert. Für gewöhnlich bekommt man eine ehrliche Auskunft über Krankheiten, Besonderheiten und Schwierigkeiten, über alles, was über den Hund bekannt ist. In jedem Fall gibt es dort Hunde aller Rassen, die Zeiten, zu denen dort nur Promenadenmischungen zu finden waren, sind schon lange vorbei.
Ganz selten gibt es auch noch den Fall, dass die Hündin eines Freundes, Bekannten oder Nachbarn ungeplant Welpen bekommt. Die werden oft liebevoll aufgezogen und dann auch noch kostengünstig oder sogar kostenlos abgegeben. Allerdings ist oft nicht bekannt, wer der Vater ist, so dass man sich auf Überraschungen gefasst machen kann. Ebenfalls selten ist der Fall, dass irgendjemand seinen Hund nicht behalten kann, zum Beispiel wegen plötzlicher Erkrankung. Wenn man davon hört, kann man diesem Hund das Tierheim ersparen, in dem Fall wird der Hund wohl auch nichts kosten. Es ist nur nicht einfach, so einen Hund zu finden. Und er ist dann eben so, wie er ist, es gibt keine Auswahl.
Die Anschaffung des Hundes ist also im Allgemeinen mit Kosten verbunden. Es ist wichtig, nicht nur diese Kosten zu sehen, sondern den Zusammenhang mit den laufenden Kosten, die der Hund verursachen wird.
Kosten der Hundehaltung
Ist der Hund im Haus, fallen weitere Kosten an. Für jeden Hund muss Hundesteuer gezahlt werden, egal ob er 80 Kilo wiegt oder nur eine Handvoll Hund ist. Jeder Hund sollte Haftpflicht versichert werden, auch wenn das Risiko, dass der Hund einen Schaden verursacht, je nach Hund und weiteren Umständen sehr unterschiedlich hoch sein kann. Es lohnt sich, die Kosten und Leistungen der unterschiedlichen Versicherungen zu vergleichen, die Unterschiede sind teilweise erheblich.
Jeder Hund sollte den Tierarzt gesehen haben, sollte geimpft, entwurmt, entfloht und gekennzeichnet sein. Die Kosten dafür variieren, unter anderem je nach Größe und Gewicht des Hundes. Tierärzte sind verpflichtet, sich an die tierärztliche Gebührenordnung (GOT zu halten. Sie können allerdings zwischen dem einfachen und dem dreifachen Satz der dort angegebenen Preise in Rechnung stellen. Es kann sich lohnen, vorher zu fragen. Grundsätzlich werden vor allem die Kosten für Medikamente umso höher sein, je mehr der Hund wiegt. Wer sich nach den Kosten erkundigt, wird schnell die Anschaffungskosten für einen Welpen vom Züchter relativieren, denn da sind viele Dinge bereits erledigt.
Natürlich muss der Hund weiterhin regelmäßig geimpft, entwurmt und entfloht werden. Die Kosten hierfür variieren aber sehr stark, je nach Gewicht und Größe des Hundes, je nach Einstellung des Halters zu Impfungen und auch je nachdem, wie stark der Hund Flöhen und anderen Parasiten ausgesetzt ist. Grundsätzlich sind Impfungen wirklich wichtig, nicht nur für das Wohl des eigenen Hundes.
Einmalige Anschaffungen
Wer sich einen Hund zulegt, braucht einiges an Zubehör. Halsband und Leine sind unverzichtbar. Manchmal braucht man einen Maulkorb. Der Hund sollte seinen Hundeplatz haben, das kann eine Decke oder ein Hundebett sein, aber auch ein Zwinger oder eine Hundehütte, oder auch beides, je nachdem. Eine alte Decke wird wohl eher nichts kosten, ein Designer-Hundebett oder Hundesofa dagegen umso mehr. Dem Hund wird es egal sein. Man sollte nur die Situation vermeiden, in der man mit dem schicken Hundesofa dasitzt und kein Geld mehr für notwendige Impfungen oder Entwurmungen hat. Damit ist dem Hund nicht gedient. Man braucht Hundenäpfe, für Futter und Wasser. Je nach Fellbeschaffenheit braucht man ein unterschiedlich großes Arsenal an Bürsten, Striegeln und Kämmen. Hundespielzeug ist nett, je nachdem, wieviel Zeit man mit seinem Hund verbringt, auch wichtig. Manche Hunde (wenige!) brauchen Hundekleidung, Jäckchen oder Mäntelchen. Alle diese Gegenstände gibt es in allen Preisklassen. Man kann einmal kaufen oder regelmäßig, man kann praktisch denken oder modische Accessoires wählen. Manchmal kann man auch gebraucht kaufen, auch wenn man sich die Sachen gut anschauen sollte.
Mit seinem ersten Hund sollte man unbedingt in die Hundeschule gehen. Die ja eigentlich besser Hundehalterschule heißen sollte. Bei weiteren Hunden kann man, wenn man gut aufgepasst hat, seinen Hund auch selbst erziehen. Kontakt zu Artgenossen ist aber immer wichtig. Ein Hundeführerschein kann sinnvoll sein, ist auch mancherorts Pflicht.
Regelmäßige Ausgaben
Der Hund braucht Futter. Die Kosten hierfür sind natürlich unter anderem von der Größe und Aktivität des Hundes abhängig. Wieviel die Ernährung des Hundes kostet, hängt aber auch sehr stark von den Überzeugungen und Vorlieben des Hundehalters ab. Man kann für die Ernährung eines einzelnen Hundes mehr ausgeben als für das Essen einer ganzen Familie. Man muss aber nicht. Man sollte sich jedoch vor der Anschaffung überlegen, was man für Vorstellungen hat und welche Kompromisse man unter Umständen eingehen kann.
Je nach Fellbeschaffenheit braucht der Hund regelmäßige Besuche beim Hundefrisör. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Wer sich das nicht leisten kann oder will, der nimmt besser von vornherein einen Hund mit pflegeleichtem Fell. Je nach Lebensweise des Hundes müssen die Krallen mehr oder weniger regelmäßig geschnitten werden. Das kann man selber machen, aber nicht jeder traut sich das zu.
Eventuell braucht man Hundebetreuung. Je weniger Zeit man für seinen Hund hat, umso wichtiger wird dieser Posten. Es ist nicht ratsam, die Nachbarskinder regelmäßig einzuplanen, meistens verlieren die recht schnell die Lust.
Unregelmäßig anfallende Ausgaben
Hunde werden gelegentlich krank. Dann brauchen sie einen Tierarzt, denn es ist erheblich schwerer, die Erkrankung eines Hundes einzuschätzen als die eines Menschen. Es kann teuer werden. Manche Hunde werden so gut wie nie krank, andere häufig. Je gesünder der Welpe von Anfang an war, umso seltener muss man mit unverhofften Tierarztkosten rechnen. Ausschließen kann man es natürlich nie, aber ein Welpe vom Züchter, von gesunden Elterntieren, spart hier oft (leider nicht immer) Geld.
Es gibt Krankenversicherungen für Hunde, die für Operationen und andere plötzliche Tierarztkosten aufkommen. Wer so eine Versicherung in Erwägung zieht, sollte nicht nur die Beiträge, sondern auch die Leistungen vergleichen. Meistens ist es günstiger, jeden Monat eine kleine Summe für solche Eventualitäten zurückzulegen.
Je nachdem, was man mit seinem Hund vorhat, kommen noch weitere Anschaffungen in Frage. Zum Beispiel eine Hundetransportkiste oder ein hundesicherer Zaun um den eigenen Garten.
Sonstige Ausgaben
Ein paar Dinge muss man für seinen Hund kaufen. Aber daneben gibt es ganz vieles, was man ihm kaufen kann, wenn man möchte. Ausbildung und das Ablegen von Prüfungen können sehr sinnvoll sein, machen auch Spaß. Hundesport kostet nicht nur Vereinsbeiträge, sondern oft auch Zubehör und Sportgeräte, dazu kommen Wettkampfteilnahmen. Wenn Mensch und Hund zusammen Sport machen, brauchen oft beide eine neue Ausstattung.
Wer seinem Hund mehr kaufen möchte, findet in den zahlreichen Tierzubehörläden und Haustiershops eine reichliche Auswahl. Man braucht nicht alles, was angeboten wird, aber vieles kann das Leben einfacher machen oder macht auch einfach nur Spaß.
Ganz am Schluss des Hundelebens kommt noch eine unangenehme Aufgabe auf den Hundebesitzer zu. Die meisten Hunde sterben heute nicht eines natürlichen Todes, sondern werden eingeschläfert. Man erspart ihnen dadurch unnötige Qualen. Allerdings ist auch das eine Ausgabe. Der tote Hund muss dann irgendwo bleiben. Wer ihn nicht im eigenen Garten begraben kann oder möchte, muss entweder für die Tierkörperbeseitigung bezahlen oder ein Hundegrab auf einem Haustierfriedhof anlegen.
Alle unvermeidbaren Ausgaben, die im Zusammenhang mit dem Hund anfallen, sollten vor der Anschaffung berechnet werden. Jedenfalls dann, wenn Geld (auch) eine Rolle spielt. Vieles lässt sich mit etwas Planung und Überlegung günstig gestalten, aber kostenlos ist es nicht.