Wenn der Hund alleine bleiben muss, dann kann ihm eine kleine, für ihn vorhersehbare Mahlzeit während der Alleinzeit Sicherheit geben. Er weiß dann, dass ihn etwas Gutes erwartet.
Mit einem Timer kann man einen stabilen Fixpunkt setzen: Der Hund hat eine klare Erwartung, das hat er so gelernt, darauf kann er sich verlassen.
Das ist keine Bestechung, sondern eine vorhersehbare Routine. Die Portion bleibt klein und zählt zur Tagesration. Voraussetzungen sind ein geeigneter Platz, ein leiser, nicht störender Automat und ein Hund, der gelernt hat, den Automaten zu akzeptieren.
In diesem Artikel geht es darum, was Futterautomaten leisten, warum sie in der Situation des Alleine Bleibens sinnvoll sind und wie die Gewöhnung Schritt für Schritt gelingt.
Anschließend folgen Auswahlkriterien und die gängigen Gerätetypen für Trocken- und Nassfutter, damit man das passende Modell für den eigenen Alltag findet.
Inhalt
- Warum eine festgelegte Fütterung während der Alleinzeit wirkt
- Grenzen und Voraussetzungen
- So gewöhnst du deinen Hund an den Futterautomaten
- Hilfreiche Tools: Futterautomaten im Überblick
- Trockenfutter-Dosierer mit Portionierung
- Segment- oder Klappenautomaten für Nass- und Trockenfutter
- Nassfutter-Automaten mit Kühlung
- Schwerkraftspender
- Smart-Feeder mit App und WLAN-Steuerung
- Kaufkriterien – so triffst du eine gute Wahl
- FAQ
- Fazit
Warum eine festgelegte Fütterung während der Alleinzeit wirkt
Eine feste Fütterungszeit schafft Vorhersagbarkeit. Der Hund lernt, dass nach einer Weile etwas Gutes und völlig Normales passiert. Diese Erwartung schafft das Vertrauen, das alles gut und richtig ist, obwohl seine Menschen nicht da sind.
Die Umgebung wird weniger wichtig, die Aufmerksamkeit für die Umgebung sinkt. Der Hund kann stressfrei abwarten, weil er das Vertrauen hat, dass etwas Gutes passieren wird.
Etwas fressen zu dürfen ist immer eine Belohnung für den Hund. Wenn er sich darauf verlassen kann, dass dieses Ereignis vorhersagbar eintritt, dann fällt es ihm leichter, sich bis dahin zu entspannen, einfach ruhig abzuwarten. Das Geräusch des Futterautomaten wird zu einem positiv besetzten Signal, dass alles ist so, wie es sein soll.
Wichtig sind dabei die Routine und die Vorhersagbarkeit, nicht die Futtermenge. Es ist also nicht nötig, und auch nicht sinnvoll, eine große Portion vorzuhalten.
Grenzen und Voraussetzungen
Automatische Fütterung dient dazu, dem Hund das Alleinbleiben ein bisschen leichter zu machen. Sie ersetzt nicht das Training des Allein Bleibens, sie rechtfertigt nicht überlange Abwesenheitszeiten.
- Die kleine Portion zählt zur Tagesration, das ist keine zusätzliche Mahlzeit. Übergewicht ist keine Belohnung für den Hund.
- Der Automat muss leise sein, fest stehen, für den Hund nicht manipulierbar sein.
- Auch das Fressen aus dem Futterautomat muss zunächst geübt werden.
- Wer Nassfutter füttern möchte, braucht einen Automaten mit Kühlfunktion.
- Die automatische Futterportion ersetzt nicht das Training des Allein Bleibens, sondern ist eine Ergänzung, die es für den Hund leichter macht. Das gilt immer, aber natürlich besonders bei Hunden mit Trennungsangst.
So gewöhnst du deinen Hund an den Futterautomaten
Bei Futter sagen Hunde im Allgemeinen nicht Nein. Es ist also einfach, den Hund daran zu gewöhnen. Was der Hund allerdings lernen muss, ist die Vorhersagbarkeit.
Die meisten Automaten machen ein Geräusch, wenn sie das Futter auswerfen. Das kann den Hund unter Umständen stören oder erschrecken, solange er nicht weiß, was es bedeutet.
Man braucht aber im Allgemeinen nicht oft üben, bis der Hund versteht, dass das Geräusch das Futter ankündigt, dass es also etwas Gutes ist. Das übt man, während man selbst daneben steht.
Wenn der Hund das verstanden hat, und den Automaten entsprechend positiv sieht, kann man ihn beim Weggehen einsetzen.
Zuerst stellt man den Timer auf wenige Minuten nach dem Weggehen. Zum Beispiel 2 Minuten. Nach fünf Minuten sollte man dann wieder zurückkommen und gucken, was der Hund gemacht hat.
Wenn das funktioniert hat, kann man die Zeit verlängern. Timer auf 3 Minuten stellen. Dann 5 Minuten, dann 10 Minuten. Man sollte jedes Mal kontrollieren, wie der Hund mit der Situation umgegangen ist.
Ideal ist, wenn er seine Portion frisst und sich dann auf seinen Platz zurückzieht. Wenn es nicht funktioniert, wenn der Hund Stress zeigt, muss die Zeit nochmal kürzer gewählt werden, muss man weiter üben.
Dabei kann man zum einen die Zeit, bis es das Futter gibt, verlängern. Und man kann zum anderen die Zeit verlängern, die man danach noch wegbleibt.
Beide Zeiten sollte man nach und nach in kleinen Schritten verlängern, und immer beobachten, wie der Hund damit klarkommt.
Eine Hundekamera kann dabei helfen, zu sehen, was der Hund in der eigenen Abwesenheit macht. Darum geht es im nächsten Artikel der Serie. Aber eine Kamera ist keine Pflicht. Es geht auch ohne.
Man kann dem Hund dann eine bestimmte Erwartung vermitteln: Entweder, dass er sein Futter nach einer bestimmten Zeit bekommt, nachdem sein Mensch weggegangen ist, oder aber, dass sein Mensch nach einer bestimmten Zeit zurückkommt, nachdem es das Futter gab.
In jedem Fall muss man selbst zuverlässig sein. Der Hund muss sich auf einen verlassen können, wenn er das Alleinsein stressfrei und entspannt überstehen soll.
In jedem Fall teilt man die Wartezeit für den Hund durch die Futterportion in zwei Teile, und der Teiler ist ein positives Ereignis. Das macht das Warten leichter für den Hund, vermeidet im Allgemeinen unnötigen Stress.
Hilfreiche Tools: Futterautomaten im Überblick
Es gibt verschiedene Futterautomaten, die nach unterschiedlichen Prinzipien funktionieren und für unterschiedliche Zwecke gedacht sind. Grundsätzlich ist es einfacher, mit Trockenfutter zu arbeiten.
Das ist auch keine grundsätzliche Entscheidung für Trockenfutter, sondern nur für diese kleine Portion, die während der eigenen Abwesenheit aus dem Automaten kommt.
Wer das nicht möchte, sollte spezielle Nassfutter-Automaten mit Kühlfunktion wählen.
Trockenfutter-Dosierer mit Portionierung
Ein sehr häufig angebotener Automat. Das Prinzip ist, dass man eine große Menge Trockenfutter einfüllt, und der Automat zu definierten Zeiten eine definierte Menge Futter freigibt.
Wer keine Lust hat, sich um das Hundefutter zu kümmern, kann so einen Automaten wählen. Wer vergisst, den Hund zu füttern, kann auch so einen Automaten wählen. Aber im Prinzip ist das kein guter Ansatz.
Man sollte da sein, wo der Hund ist, wann immer das möglich ist. Und dann kann und sollte man ihn auch selbst füttern.
Für die Situation des Alleinseins braucht es einen Automaten, der genau eine Portion zu einer gegebenen Zeit freigibt. Das gibt es mit deutlich weniger Technik.
Segment- oder Klappenautomaten für Nass- und Trockenfutter
Der Automat hat mindestens ein Fach, viele haben mehrere. Jedes Fach ist mit einem fest schließenden Deckel verschlossen. Der Timer bestimmt, wann der Deckel aufspringt. Dann kann der Hund fressen.
Man füllt also die Futtermenge, die man dem Hund geben möchte, in das Fach (zum Alleinbleiben braucht man nur eins), stellt den Timer und zur vorherbestimmten Zeit geht der Deckel auf. Je nach Zeit, die bis zum Aufgehen eingeplant ist, kann man Trocken- oder (vorgekühltes) Nassfutter verwenden. Dem Automaten ist es egal.
Da man dem Hund so oder so nur eine kleine Portion geben sollte, ist es egal, ob der Automat für Hunde oder für Katzen gedacht ist. Auch große Hunde bekommen nur eine kleine Portion.
Nassfutter-Automaten mit Kühlung
Futterautomaten mit Kühlung gibt es mit Kühlakkus, die vorgekühlt werden müssen und dann für eine begrenzte Zeit kühlen. Und es gibt sie mit aktiver Kühlung, wie ein Mini-Kühlschrank.
Wer seinem Hund während der Abwesenheit lieber Nassfutter geben möchte, ist gut beraten, einen Futterautomaten mit Kühlung zu wählen. Welche Kühlart man wählt, ist vor allem eine Preisfrage.
Wenn man seinen Hund ein paar Stunden alleine lassen muss, ist ein Kühlakku normalerweise ausreichend. Man muss nur eben vorher dran denken, das Ding einzufrieren.
Futterautomaten mit aktiver Kühlung sind einfacher in der Bedienung, deutlich teurer, und in der höheren Preisklasse oft (nicht immer) auch von besserer Qualität. Es ist egal, ob sie für Hunde oder Katzen gedacht sind. Für das Alleinbleiben geht es immer nur um eine kleine Portion, nicht um die Tagesration.
Schwerkraftspender
Es gibt eine ganze Reihe von Futterspendern, die den Futternapf von alleine nachfüllen. Sie sorgen dafür, dass ständig Futter vorhanden und zugänglich ist. Für die Unterstützung des Alleinbleibens für Hunde ist das nicht sinnvoll, da Hunde dazu neigen, sich zu überfressen.
Man kann auch keine Anfangszeit einstellen, so dass das eigentliche Trainingsziel, dass der Hund geduldig darauf warten soll, bis es das Futter gibt, mit diesen Modellen nicht erreicht wird.
Bevor man also kauft, sollte man sich über das Funktionsprinzip des jeweiligen Gerätes informieren.
Smart-Feeder mit App und WLAN-Steuerung
Und dann gibt es natürlich noch die Luxus-Variante.
Mit allem. Mit aktiver Kühlung für Nassfutter, App-Steuerung, Timer oder Füttern auf Knopfdruck, und noch vieles mehr.
So ein Gerät erfüllt seinen Zweck. Es ist daneben natürlich auch noch ein nettes Spielzeug.
Man sollte sich davon aber nicht verleiten lassen, seinen Hund länger alleine zu lassen. Denn Futter ist nicht alles, was ein Hund braucht.
Für die Anwendung beim Alleine bleiben ist es egal, ob das Gerät für Hunde oder Katzen gedacht ist. Es geht immer nur um eine kleine Portion.
Kaufkriterien – so triffst du eine gute Wahl
Es gibt Fütterungsautomaten, die den Zweck, dem Hund eine kleine Mahlzeit nach einer festgelegten Zeit zu geben, erfüllen. Und es gibt eine ganze Menge Automaten, die diesen Zweck nicht erfüllen.
Man braucht ein Gerät, das eine kleine Portion nach einer festgelegten Zeit freigibt. Diese Futterportion sollte frisch sein, man sollte die Portionsgröße selbst festlegen können, und man sollte die Fütterungszeit selbst festlegen können.
Geräte, die immer dann Futter freigeben, wenn der Hund sich annähert (sensorgesteuert), erfüllen den Zweck nicht.
Geräte, die den Futternapf immer wieder füllen, wenn der Hund etwas gefressen hat, erfüllen den Zweck auch nicht.
Auf der anderen Seite ist es fast egal, ob der Automat eine oder viele Portionen vorhalten kann. Man muss ja nicht alle füllen. Allerdings ist es schon so, dass je mehr Deckel, je mehr Technik dran ist, umso mehr kann auch kaputt gehen.
Es macht nichts, wenn die Automaten für Katzen gedacht sind. Beim Allein Bleiben soll der Hund einen kleinen Snack kriegen, nicht seine Tagesration. Diese kleine Portion passt in einen Katzen-Futternapf. Auch wenn der Hund groß ist.
FAQ
Braucht jeder Hund einen Futterautomaten?
Nein. Man tut seinem Hund aber einen Gefallen, wenn man ihm die Zeit, die er alleine bleiben muss, auf angenehme Weise unterbricht.
Kann man Nassfutter sicher füttern, wenn man länger weg ist?
Je nach Umgebungstemperatur sollte man Nassfutter schon bei recht kurzer Abwesenheit nur gekühlt vorhalten. Kühlakkus reichen normalerweise aus. Wenn sie nicht reichen, sollte man überlegen, ob man seinen Hund wirklich so lange alleine lassen muss.
Was, wenn der Automat ausfällt?
Wenn der Futterautomat nicht funktioniert, wird der Hund sicher enttäuscht sein. Unter Umständen kann er in Stress geraten, wenn seine Routine nicht so abläuft, wie er das gewöhnt ist.
Auf die Ernährung sollte es aber keinen Einfluss haben, denn es geht nur um eine Mini-Portion zur Unterbrechung der Alleinzeit, nicht darum, den Hund satt zu bekommen.
Fazit
Mit einem einfachen Futterautomaten kann man seinem Hund das Alleinbleiben etwas einfacher machen.
Man sollte auf das Funktionsprinzip achten, nicht alle angebotenen Modelle sind für den Zweck geeignet.
Man kann, wenn man möchte, viel Geld für Futterautomaten mit allen möglichen Zusatzfunktionen ausgeben. Für den Zweck, dem Hund in seiner Alleinzeit eine kleine Mahlzeit zukommen zu lassen, ist das aber nicht nötig.



