Wenn der Hund alleine zu Hause bleiben muss, dann möchte man, dass er sicher ist.
Man möchte, dass dem Hund nichts passiert. Und man möchte, dass der Wohnung nichts passiert.
Diese Sicherheit hat viele Aspekte. Der wichtigste ist, dass der Hund gelernt hat, entspannt alleine zu bleiben. Darum geht es in allen anderen Artikeln dieser Serie.
Hier geht es darum, wie man ganz praktisch Gefahrenquellen und Versuchungen aus der Wohnung entfernt. So, dass es trotzdem noch wohnlich bleibt.
Inhalt
Einleitung
Während es wahrscheinlich nicht möglich ist, die gesamte Wohnung so herzurichten, dass dem Hund garantiert nichts passiert, gibt es doch ein klares Ziel: Der Hund soll sicher sein, die Wohnung soll ganz bleiben.
Das erreicht man am besten, indem man dafür sorgt, dass der Hund lernt, entspannt alleine zu bleiben. Das ist immer der wichtigste Teil. Das ist das Thema der gesamten Artikel-Serie zum Thema Allein-Bleiben.
Daneben ist es aber auch wichtig, dass der Hund in der Wohnung möglichst keinen Gefahren ausgesetzt ist. Denn während er sonst vielleicht an vielen Dingen nicht so interessiert ist, kann in der Situation des Alleine Seins vieles anders sein.
Plötzlich findet er Dinge in Küche oder Bad, die nicht für Hunde gedacht sind. Plötzlich hält er Kabel, Pflanzen, die Wohnungseinrichtung für Spielzeuge, fängt an, mit Dingen zu interagieren, die er bisher scheinbar überhaupt nicht bemerkt hatte.
Deshalb ist es wichtig, vorzusorgen. Denn vieles kann dem Hund schaden. Und so einiges kann kaputt gehen, worüber man sich später ärgert.
Wie man Versuchungen und Störungen verhindert
Es ist sehr hilfreich, wenn möglichst wenig äußere Reize auf den Hund einwirken. Damit er sich in Ruhe entspannen kann.
Das wird bedeutend einfacher, wenn man ihm nicht die ganze Wohnung zur Verfügung stellt, sondern seinen Bereich begrenzt.
Es ist also eine gute Idee, damit anzufangen, dass man dem Hund nur ein Zimmer zur Verfügung stellt.
Falls das nicht geht, kann man mit Absperrgittern Bereiche abtrennen, z. B. die Treppe.
Dann hilft es, sich in diesem Zimmer umzusehen: was könnte gefährlich für den Hund sein, was könnte ihn in Versuchung führen, dumme Sachen zu machen? Gibt es Geräuschquellen, oder andere Störungen, die den Hund aus der Ruhe bringen könnten?
Alle diese Punkte muss man im Grunde nur einmal durchgehen. Denn Hunde lieben Routine. Am liebsten soll alles immer genauso ablaufen, wie sie es schon kennen.
Wenn man also einmal in Ruhe und systematisch für Sicherheit für Hund und Wohnung gesorgt hat, braucht man in Zukunft (fast) keine Zeit mehr auf dieses Thema zu verwenden.
Wo soll der Hund bleiben, während er alleine ist?
Ein klar abgegrenzter, sicherer Bereich nimmt dem Hund Entscheidungen ab. Je weniger Reize und Gefahrenquellen vorhanden sind, desto leichter fällt ihm Entspannung und ruhiges Warten.
Das Ziel ist ja kein Aushalten oder Ertragen, sondern ein Umfeld, in dem Ruhe das naheliegende Verhalten ist.
Ganz grundsätzlich ist also die Wohnung, in der der Hund sonst auch lebt, der passende Ort. Dort kennt er sich aus, dort ist alles vertraut, riecht nach seinen Lieblingsmenschen.
Aber für das Ziel Entspannung ist es gut, wenn man sich für ein Zimmer entscheidet. So dass der Hund keine Veranlassung hat, umherzulaufen.
Dieses Zimmer sollte möglichst weit weg von äußeren Störungen sein, also nicht der Flur direkt an der Haustür, nicht mit niedrigen Fenstern mit Sicht auf Eichhörnchen oder sogar andere Hunde.
Möglichst weit weg von Straßenlärm und anderen Störungen. Und natürlich sollten in dem Zimmer keine Wertgegenstände herumstehen, die kaputt gehen könnten.
Die tatsächliche Wahl des Zimmers wird also wahrscheinlich ein Kompromiss sein. Aber wenn man vorher drüber nachgedacht hat, wird es ein Kompromiss sein, mit dem man zufrieden sein kann.
Wenn man sich für ein Zimmer entschieden hat, geht es daran, die typischen Gefahren und Versuchungen dieses Zimmers zu identifizieren.
Gefahrenquellen für den Hund
Ganz harmlose Dinge können zu einer Gefahr für den Hund werden, weil er nicht weiß, wofür sie gut sind, wie man sie verwendet. Um diese Dinge zu finden, lohnt es sich, mal die Perspektive des Hundes einzunehmen.
Was gibt es alles, auf Augenhöhe des Hundes? Was davon könnte ihn interessieren?
Wenn niemand da ist, kann auch niemand schnell mal eingreifen, das sollte man bedenken.
Mögliche Gefahren können sein:
- mechanisch; z.B. Dinge, die umfallen können, oder gekippte Fenster, in denen Pfoten eingeklemmt werden können, aber auch Stolperfallen, wie Teppiche, mit denen der Hund unbeabsichtigt alles mögliche umreißen kann.
- elektrisch; z.B. Steckdosen, Kabel, ganz allgemein elektrische Geräte jeder Art.
- giftig; z.B. Reinigungsmittel, Waschmittel, Düngemittel, Zigaretten, Medikamente, Zimmerpflanzen, Schokolade.
- Hitze/Kälte; z.B. durch geöffnete Fenster im Winter, geschlossene Fenster im Sommer, Heizgeräte, Herd, Backofen.
Wenn man etwas findet, zu dem der Hund während der eigenen Abwesenheit Zugang haben könnte, sollte man es wegräumen.
Auch wenn Hunde natürlich verschieden sind, so ist es doch besser, auf Nummer Sicher zu gehen. Denn während der Hund alleine ist, kann man nicht eingreifen.
Störungen möglichst ausschließen
Der Hund soll während seiner Alleinzeit möglichst entspannt schlafen oder ruhen. Das geht am besten, wenn ihn nichts und niemand dabei stört.
Es lohnt sich also, mögliche Störungen so weit es geht auszuschließen, oder zumindest zu reduzieren.
Man kann
- die Türklingel abstellen
- das Telefon stumm schalten
- Radio/Fernseher etc. ausschalten
- Außenlärm dämpfen durch Vorhänge, Teppiche, eventuell weißes Rauschen (siehe Teil 2 der Artikelserie)
- grelles Licht dämpfen
- angenehme Temperatur einstellen
Ob man das alles genau so machen muss, hängt natürlich davon ab, wie der Hund darauf reagiert. Es gibt Hunde, die stoisch alles aushalten, denen nichts etwas ausmacht. Und es gibt andere Hunde, die bei jeder Kleinigkeit komplett aus dem Häuschen geraten.
Hilfreiche Produkte
Während man vieles wegräumen kann, muss man anderes sichern. Dabei helfen Produkte, die jeweils für den speziellen Fall konzipiert sind.
Absperrgitter für Hunde
Mit einem Absperrgitter kann man Bereiche für den Hund unzugänglich machen, auch wenn es dort keine Tür gibt, zum Beispiel an Treppenaufgängen.
Normale Türschutzgitter, die für Kleinkinder gedacht sind, sind schon für mittelgroße Hunde unter Umständen zu niedrig. Wenn der Hund das Gitter als sportliche Herausforderung sieht, trägt das leider nicht zur Risikominderung bei.
Das Gitter muss also hoch genug und stabil genug sein, um den eigenen Hund zuverlässig abzuhalten. Sobald er gelernt hat, dass er das Gitter nicht überwinden kann, wird er es normalerweise auch nicht mehr probieren.
Kabelkanäle
Kabelkanäle können auch ganz ohne Hund helfen, den Kabelsalat, der in vielen Wohnungen herrscht, zu bändigen.
Aber sie haben die angenehme Nebenwirkung, dass sie einen Hund zuverlässig daran hindern, an Kabeln zu nagen oder zu beißen.
Kippschutz für Fenster
Manchmal möchte man das Fenster für den Hund geöffnet lassen, zum Beispiel damit im Sommer das Zimmer nicht überhitzt.
Ein gekipptes Fenster bringt aber das Risiko, dass der Hund seine Pfoten im Spalt einklemmt. Das wird durch kleine, dreieckige Fenstergitter verhindert, die man in den Spalt klemmt.
Steckdosen-Sicherungen
Man kennt sie als Kindersicherungen, aber sie schützen auch neugierige kleine Hundepfoten und -nasen.



