Gesunde Zähne beim Hund: Warum das leider nicht selbstverständlich ist

Ein freundlicher Hund zeigt seine makellosen Zähne
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5 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Eigentlich haben Hunde ein Raubtiergebiss, wie die Wölfe. Wölfe brauchen keine Zahnpflege, sie pflegen ihre Zähne durch Benutzen. Viele Hunde haben aber kürzere Schnauzen als Wölfe, dadurch ist weniger Platz für die Zähne, was zu Zahnproblemen führen kann. 

Durch Zucht und Anpassung an die Lebensweise als Haushund haben sich auch die Zähne verändert. Sie erfüllen den ursprünglichen Zweck, zu reißen und Knochen zu brechen, nicht mehr so richtig. Sie haben ihre Form und ihre Anordnung verändert, je nach Hunderasse unterschiedlich stark. 

Vor allem aber werden unsere Haushunde ganz anders ernährt als ihre Vorfahren, die Wölfe. 

In der Folge werden die Zähne nicht mehr automatisch gereinigt und gepflegt. Gesunde Zähne beim Hund sind also nicht selbstverständlich. Zahnpflege muss sein. 

Warum Zahnpflege bei Hunden so wichtig ist

Das Zahnpflege ein Thema sein könnte, merken viele Hundebesitzer zuerst daran, dass der Hund Mundgeruch hat. Das, was einem da aus dem Maul entgegenweht, riecht heftig faulig, nach Verwesung.

Das kommt zwar oft vor, aber normal ist das nicht. Man sollte etwas dagegen unternehmen, bevor es zu weiteren Problemen kommt. Auch Hunde können Karies bekommen, Zahnstein, Zahnfleischentzündungen, wie wir Menschen auch. Unter Umständen müssen auch Hunde zum Zahnarzt.

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In jedem Fall sollte man dem Hund bei seinen Zahnproblemen helfen, denn er selbst kann es nicht.

Dass es überhaupt zu Zahnproblemen kommt, liegt allerdings in der Natur der Sache: Was eigentlich ein Raubtiergebiss ist, geschaffen, um ganze Beutetiere mit Haut und Knochen zu vertilgen, zerkleinert heute maximal das Trockenfutter.

Ein Wolf fletscht die Zähne, zeigt ein makelloses Gebiss

Die Zähne des Wolfs werden durch die Ernährungs- und Lebensweise des Wolfes selbst gereinigt. Ein makelloses (und gefährliches) Gebiss
Foto: shymar27/Shutterstock

Dass es zu Zahnproblemen kommt, liegt also zum großen Teil an der Lebens- und Ernährungsweise unserer Haushunde.

Und weil das so ist, sollte man etwas tun gegen die Zahnprobleme des Hundes. Denn sie können nicht nur zu Zahnschmerzen führen, sondern auch zu einer ganzen Reihe von Krankheiten, die scheinbar nichts mit den Zähnen zu tun haben.

Möglich sind Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen, Erkrankungen und Entzündungen quasi überall im Körper. Die Bakterien, die sich an den Zähnen bilden, werden über die Blutbahn im ganzen Körper verteilt.

Das schwächt den Hund, und vor allem alte Hunde, aber auch solche mit anderen Erkrankungen bekommen dann ernste Probleme.

Welche Zahnprobleme sind häufig beim Hund?

Meistens fängt es mit Mundgeruch an. Zwischen den Zähnen bleiben Nahrungsreste hängen, gehen nach einiger Zeit in Verwesung über. Und so riecht es dann auch. Für das Zusammenleben von Hund und Mensch ist das eine echte Belastungsprobe.

Wenn man dagegen nichts tut, werden die Probleme im Allgemeinen größer. Zahnstein kann sich bilden. Die Zähne werden gelb, später gelb-braun. Zahnstein kann der Tierarzt entfernen, allerdings muss das meistens unter Vollnarkose gemacht werden. Mit ein wenig Zahnpflege kann man seinem Hund das ersparen (und sich die Tierarztrechnung).

Hundezähne mit gelb-bräunlichem Zahnstein

Zahnstein auf Hundezähnen ist sehr häufig, sollte aber entfernt werden. Noch besser, wenn man die Bildung von vornherein vermeidet
Foto: PixieMe/Shutterstock

Genau wie Menschen können Hunde Karies bekommen. Was nach einer Weile zu Zahnschmerzen führt, dazu, dass sie nicht mehr richtig fressen können, unter Umständen abmagern.

Ebenfalls schmerzhaft ist eine Zahnfleischentzündung, die wie die genannten Probleme durch Bakterien hervorgerufen wird. Aus einer Zahnfleischentzündung kann eine echte Parodontitis werden, bei der die Zähne lose werden und irgendwann ausfallen.

Zahnpflege beim Hund ist mehr als Kosmetik

Sich selbst überlassene Hundezähne sehen irgendwann nicht mehr schön aus. Aber das ist nicht der Hauptgrund, warum man die Zähne des Hundes pflegen sollte.

Zahnerkrankungen und in der Folge auch Erkrankungen anderer Art können den Hund erheblich einschränken, seine Lebenserwartung verkürzen und dem Hundehalter große Tierarztrechnungen bescheren.

Das alles lässt sich mit regelmäßiger Zahnpflege vermeiden.

Am besten beginnt man schon beim Welpen mit regelmäßiger Zahnpflege. Wenige Wochen nach der Geburt zeigen sich bei den Kleinen die ersten, spitzen Milchzähnchen.

Wenn man gleich mit dem Zähneputzen beginnt, dann erhält man die Hundezähne von Anfang an gesund. Und man spart sich das Drama, wenn der erwachsene Hund auf einmal die Zähne geputzt kriegen soll. 

5 Wege zu gesunden Hundezähnen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, was man tun kann, um die Zähne des Hundes gesund zu halten. Welche davon die richtigen sind, kommt auf den Hund, die Hunderasse und die eigenen Ansprüche an. Man muss nicht alles machen, man muss nur etwas machen.

  1. Wie Menschen auch müssen Haushunde Zähne putzen. Der Hund macht es allerdings nicht selbst, der Mensch muss ran.
  2. Zwischendurch können die richtigen Kauspielzeuge helfen, Beläge von den Zähnen zu entfernen.
  3. Vor allem, wenn der Hund das Zähneputzen verweigert, können Zusätze zum Trinkwasser, Dentalsprays oder Zahnpflegepulver als Zusatz zum Futter helfen, das Problem zumindest zu verkleinern.
  4. Wenn der Hund sowieso beim Tierarzt ist, kann der auch nach Zahnstein und anderen Zahnproblemen gucken. Falls da etwas ist, ist es wie beim Menschen: je eher man das Problem löst, umso schneller ist man es los, umso geringer ist der Aufwand.
  5. Je nach Hunderasse, je nachdem, wie lang (oder kurz) die Schnauze ist, muss man mit mehr oder weniger Zahnproblemen rechnen. Im Alter ist es bei den Hunden wie bei den Menschen, es wird Zahnprobleme geben.

Der Aufwand, den man treiben muss, um die Zähne des Hundes gesund zu halten, ist also nicht für alle gleich, aber ganz ohne geht es nicht.

Für den Anfang kann man dem Hund zahnpflegende Kausticks oder getrocknete Schweineohren oder ähnliches geben. Das wird ihm gefallen, und ein großer Teil der Zahnbeläge wird davon auch entfernt werden.

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