Der Mops ist eine sehr alte Hunderasse. In China ist er anscheinend schon seit weit mehr als 2000 Jahren bekannt. Dort war der Mops der Hund der Kaiser und der Privilegierten. Seit dem 16. Jahrhundert gibt es ihn auch in Europa, zuerst in Holland und England, später dann in ganz Europa und im Rest der Welt. Der Mops war lange Zeit der Gesellschaftshund vornehmer Damen, die nach dem Stereotyp dazu neigten, ihn zu überfüttern. Ein Arbeitshund war der Mops jedenfalls nie.
Auch heute noch ist der Mops ein idealer Gesellschafts- und Familienhund, er ist freundlich, intelligent, verspielt und gutmütig. Mit seinem runden Kopf und seinem Knautschgesicht sichert sich der Mops jedenfalls alle Sympathien. Nachdem er lange Zeit aus der Mode gekommen war, scheint sich ihm das Interesse heute auch wieder zuzuwenden.
Gesundheit des Mopses
Wenn er aus einer guten Zuchtlinie stammt, ist der Mops ein kleiner, stämmiger und robuster Hund. Gesundheitsprobleme wie die Anfälligkeit für Augenverletzungen, die Neigung zu Übergewicht und Hautprobleme im Bereich der Hautfalten im Gesicht müssen nicht sein, wenn man auf die richtigen Anlagen und die richtige Haltung achtet. Das selbe gilt für die mit dem Mops assoziierten Atemprobleme. Man sollte seinen Mops also mit einer gewissen Sorgfalt auswählen.
Mopshaltung
Einen Mops kann man überall halten, auch in der Stadt. Er kommt mit weniger Auslauf zurecht als manche anderen Hunde, aber Bewegung braucht auch ein Mops, damit er gesund bleibt und nicht übergewichtig wird. Er ist anhänglich an seine Menschen, sollte also nicht über längere Zeit alleine gelassen werden. Er ist mutig, wobei er wohl Schwierigkeiten bei der realistischen Einschätzung von Gefahren hat. Man muss ihn also gelegentlich vor sich selber beschützen, wenn er größeren Hunden gegenüber die angemessenen Verhaltensweisen vermissen lässt. Der Mops ist in jedem Fall ein Original, das einen gewissen Eigensinn an sich hat. Nichtsdestotrotz lässt sich ein Mops gut erziehen.
Ein Mops ist ein Familienhund, er sollte also im Haus leben. Dort verträgt er sich eigentlich mit jedem, auch Familien mit kleinen Kindern oder ältere Menschen können einen Mops halten und dabei seinen Ansprüchen gerecht werden.
Pflege des Mopses
Der Mops hat ein kurzes Fell, das aber meistens haart. Es gehört zu den Eigenheiten der Mopshaare, dass sie sich überall festsetzen. In jedem Fall muss das Fell des Mopses regelmäßig ausgekämmt und von losen Haaren befreit werden. Die Hautfalten im Gesicht des Mopses müssen regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden, damit sie sich nicht entzünden.
Der Rassestandard der Möpse
Der Mops ist eine von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannte Hunderasse. Ihr Standard ist im FCI-Standard Nr. 253 beschrieben. Der Mops ist in der Gruppe 9, bei den Gesellschafts- und Begleithunden zu finden. Dort gehört er zur Sektion 11, kleine doggenartige Hunde.
Die Größe des Mopses ist nicht festgelegt, er sollte aber zwischen 6,3 und 8,1 Kg wiegen. Üblicherweise ist der Mops zwischen 25 und 32 cm hoch. Es sind die Fellfarben silber, apricot, hellfalbfarben oder schwarz, jeweils mit schwarzer Maske (Gesicht) und schwarzem Aalstrich auf dem Rücken zugelassen. Das Haar sollte fein, glatt, weich, kurz und glänzend sein. Der Gesamteindruck ist der eines kleinen, kompakten, quadratisch erscheinenden Hundes. Auffällig ist der runde Kopf mit dem kurzen Fang. Laut Rassestandard sollte der Fang kurz, stumpf, quadratisch, nicht aufgebogen sein. Wie kurz genau er sein sollte, wird nicht genauer angegeben. Diese Kopfform wird auch als Brachycephalie bezeichnet.
Bei den Ohren sind zwei Formen zulässig, das Rosenohr, das nach hinten gefaltet ist und das Knopfohr, das nach vorne hängt. Die Rute wird über dem Rücken getragen und sollte eingerollt sein, am besten doppelt (Posthornrute). Die Augen sollten dunkel, sehr groß und kugelförmig sein. Typischerweise ist der Kopf des Mopses von Hautfalten bedeckt. Diese Falten sind um so stärker vorhanden, je kürzer die Nase des Hundes ist.
Vom Charakter oder Wesen her sollte der Mops ausgeglichen, fröhlich und lebhaft sein. Er hat viel Charme, Würde und Intelligenz.
Auslegung des Rassestandards
Durch seinen runden Kopf wirkt der Mops immer ein bisschen kindlich. Der kindliche Eindruck wird verstärkt durch seine kurze Nase und seine großen Augen. Diese Eigenschaften machen einen guten Teil der Attraktivität des Mopses aus. Auch wenn im Rassestandard die Länge des Fanges nicht explizit angegeben ist, wurde den Möpsen im Laufe der letzten Jahrzehnte ein immer kürzerer Fang angezüchtet. Möpse mit kürzerem Fang erzielten die besseren Ausstellungsergebnisse und wurden bei der Zucht bevorzugt. Allerdings führen die anatomischen Gegebenheiten bei einigen, vielleicht auch bei vielen Möpsen zu Problemen, vor allem zu Atemproblemen. Wie viele Hunde tatsächlich betroffen sind, ist nicht bekannt, es gibt darüber keine unabhängigen Untersuchungen.
Die Nasenfalte
Je kürzer die Nase des Hundes ist, umso größer ist das Risiko, dass die Nasenfalte über die Nasenöffnungen hängt und dadurch die Atmung stark erschwert. Außerdem bilden sich bei vielen Möpsen unter der Nasenfalte Entzündungen und Geschwüre. In jedem Fall müssen die Falten ständig gepflegt werden.
Augenreizungen und Augenverletzungen
Durch die gedrungene Kopfform treten die Augen stark hervor, sodass Augenverletzungen beim Mops sehr häufig vorkommen. Dabei sind Verletzungen durch Kontakt mit Fremdkörpern schon durch die kurze Nase sehr wahrscheinlich, da der Mops beim Schnüffeln wie jeder Hund mit der Nase an den interessanten Gegenstand herangeht. Auch beim Spielen und Toben der Welpen werden Mopsaugen deutlich häufiger verletzt als die Augen von Hunden anderer Rassen. Ein häufiges Problem sind außerdem ständige Reizungen der Augen durch die Haare auf der Nasenfalte, die mit den Augen in Kontakt kommen.
Schnarchen und Atemprobleme
Das größte Problem sind jedoch die Atemprobleme, die durch die Anordnung der inneren Luftwege bedingt sind. Viele Möpse schnarchen, weil ihr Gaumensegel in ihrem Rachen deplatziert zu sein scheint. Schnarchen kann man als harmlose Besonderheit ansehen, schlimmer ist die Luftnot, an der viele Möpse ständig leiden. Die Atemwege sind durch die Schädelform so deformiert, dass sie nicht mehr ausreichende Luftmengen zu den Lungen transportieren können. Es kann sogar zu einem Kollaps der Luftröhre kommen, sodass der Mops erstickt. Die Folgen sind stark eingeschränkte Aktivität, Herzprobleme und letzten Endes ein kurzes Leben mit eingeschränkter Lebensqualität (und hohen Tierarztkosten).
Auch wenn nicht jeder Mops, der dem Rassestandard entspricht, die genannten Probleme bekommt, so scheint es doch einen Zusammenhang zwischen Zuchtzielen und Gesundheitsproblemen zu geben. Einige Züchter sind deshalb inzwischen dazu übergegangen, den Möpsen wieder eine etwas längere Nase zu gönnen. Der Mops sieht dann wieder so aus wie im 19. oder zu Anfang des 20. Jahrhunderts und wird auch als altdeutscher Mops bezeichnet. Zwischen den verschiedenen Zuchtverbänden, die zum Teil extra wegen dieses Problems gegründet worden sind, gibt es eine Reihe von Differenzen. Solange die nicht gelöst sind, wird es wohl verschiedene Arten von Möpsen geben.