Dackel (Teckel, Dachshunde) sind bemerkenswerte Hunde. Wenn man sie sieht, denkt man nicht, dass auch sie vom Wolf abstammen. Sowohl der Körperbau als auch die Wesenseigenschaften des Dackels sind das Ergebnis zielgerichteter Zuchtbemühungen durch den Menschen. Im Laufe von Generationen wurde der Dackel immer mehr an seine Aufgabe angepasst, an das Jagen in unterirdischen Fuchs- und Dachsbauten. Allerdings werden diese hoch spezialisierten Jäger heute meistens als Familienhunde gehalten. Sie sind aber weiterhin sehr gut für die Jagd geeignet. Und auch der Familienhund kann seine Vorliebe fürs Jagen und Buddeln nicht verhehlen. Dabei ist er bemerkenswert schnell mit seinen kurzen Beinen.
Ursprünglich wurden die Teckel für die unterirdische Jagd in Fuchs- und Dachsbauten gezüchtet. Daher kommt auch der Name Dachshund. Deshalb sind Dackel klein mit außergewöhnlich kurzen Beinen. Sie haben einen ausgeprägten Jagdtrieb und treffen ihre eigenen Entscheidungen. Letzteres ist notwendig, da sie unter der Erde nicht mit Kommandos geführt werden können. Diese Eigenwilligkeit, die manchmal mit Schwererziehbarkeit verwechselt wird, ist ein hervorstechendes Merkmal der Dackel, das sie auch in der Familie immer als eigenständige Persönlichkeiten erscheinen lässt.
Der Rassestandard der Dackel
Ursprünglich wurde der Dachshund so gezüchtet, dass seine jagdlichen Eigenschaften dabei optimiert wurden. In neuerer Zeit interessiert man sich auch dafür, dass ein Dackel auch wie ein Dackel aussieht. Dieses optimale Dackel-Aussehen ist in den Rassestandards abgebildet. Damit die Persönlichkeit und die Wesenseigenschaften des Dackels auch weiterhin erhalten bleiben, wird unter den möglichen Zuchttieren eine Auswahl getroffen, die nicht nur das Aussehen berücksichtigt.
In der Rasseneinteilung des FCI (Fédération Cynologique Internationale), der internationalen Dachvereinigung der Kynologie, haben die Dachshunde eine eigene Gruppe (4), in deren einziger Sektion neun Rassen aufgeführt sind. Es wird unterschieden zwischen dem Dachshund, dem Zwerg-Dachshund und dem Kaninchen-Dachshund. Von jeder der drei Größen gibt es dann noch jeweils drei Fellvarianten, die Langhaardackel, die Rauhaardackel und die Kurzhaardackel. Alle sind im FCI-Standard Nr. 148 ausführlich beschrieben. Abgesehen von den Größenunterschieden und der unterschiedlichen Beschaffenheit des Fells gelten für alle die gleichen Regeln. Diese sind sehr umfangreich und beschreiben den Dackel sehr genau. Wer mit seinem Dackel auf Ausstellungen Preise gewinnen möchte, sollte alle diese Regeln genau kennen, ansonsten kann auch ein Hund, der vom Optimum abweicht, ein guter Jagdhund oder ein guter Familienhund sein.
Größe und Gewicht
Auch wenn die Schulterhöhe im Rassestandard nicht vorgeschrieben ist, sind Dackel im Allgemeinen zwischen 20 und 30 cm hoch. Der Brustumfang ist für den Rassestandard das entscheidende Maß: Normalschlag mehr als 35 cm, Zwergdackel 30 bis 35 cm, Kaninchendackel weniger als 30 cm.
Das Gewicht ist nur für den Normalschlag angegeben, es sollte höchstens 9 Kilo betragen. Im Allgemeinen wiegen Dackel 6,5 bis höchstens 9 kg, Zwergdackel weniger als 4 kg, Kaninchendackel weniger als 3,5 kg.
Fellfarben
Rauhaardackel können alle Farben haben, Kurzhaar- und Langhaardackel sind in den Farben rot, rot-gelb, gelb, auch mit schwarzer Stichelung, oder auch zweifarbig zugelassen. Zweifarbige können schwarz, braun, grau oder weiß sein, mit rostbraunen oder gelben Abzeichen. Dackel mit andersfarbigem Fell entsprechen nicht dem Rassestandard, können ansonsten aber ausgezeichnete Hunde sein.
Die Regeln beschreiben weiter die allgemeine Erscheinung, den Kopf und alle anderen Körperteile, Gebiss, Augen und die Länge der Behaarung an verschiedenen Körperstellen. Es ist also gar nicht so einfach, ein perfekter Dackel zu sein.
Gesundheit
Dackel sind im Allgemeinen robuste Tiere, die nicht so schnell krank werden. Allerdings sind sie, mit bedingt durch ihren Körperbau, anfällig für Bandscheibenschäden. Das Krankheitsbild wird als Dackellähme (Diskopathie) bezeichnet und beginnt mit Verkalkungen der Bandscheiben zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule. Im Endstadium tritt eine vollständige Lähmung der Hinterbeine ein. Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Krankheit zwar nicht heilbar, die schwerwiegenden Folgen können jedoch verhindert oder auch wieder beseitigt werden, eventuell durch eine Operation. Schmerzen sind ein deutliches Warnzeichen. Durch Überlastungen kann der Krankheitsausbruch beschleunigt werden. Dackel sollten deshalb nach Möglichkeit keine Treppen laufen.
Weiterhin neigen Dackel zu Hauterkrankungen und zu Erkrankungen am Auge, wie Netzhaut- oder Hornhautproblemen. Ansonsten sind Dackel auch Hunde und müssen natürlich vor allen Krankheiten geschützt werden, vor denen man alle Hunde schützt.
Für wen ist ein Dackel geeignet?
Erfreulicherweise kann fast jeder einen Dackel halten. Auch wer noch nie einen Hund hatte, kann sich den Umgang mit einem Dackel und seine Erziehung zutrauen, denn Dackel sind freundliche Zeitgenossen, die zwar zu Eigensinn, nicht aber zu Dominanz oder Aggressivität neigen. Wie alle Hunde benötigt auch der Dackel Zeit, für Spaziergänge, Pflege und allgemein für die Beschäftigung mit dem Hund. Glücklicherweise kommt er aber mit recht wenig Platz aus, sodass ein Dackel auch in einer Mietwohnung gehalten werden kann. Nur Treppen sollte er nicht steigen, aber ein Dackel ist leicht genug, dass man ihn dort tragen kann. Der Dackel verträgt sich auch mit Kindern, und auch im Alter kann man noch einen Dackel halten, denn sein Bewegungsdrang ist eher gering, obwohl er auch sehr schnell laufen kann.
Allerdings erfordert die Haltung eines Dackels eine gewisse Toleranz aufseiten der Menschen, denn er ist manchmal eigenwillig und jedenfalls nicht unterwürfig. Dafür sorgt er immer wieder für Unterhaltung und für Freude (und manchmal auch für Ärger). Bei einem Dackel weiß man nie wirklich, was er als Nächstes tun oder auch anstellen wird. Obwohl ihm nachgesagt wird, dass er unerziehbar sei, kann man einen Dackel sehr wohl erziehen, es erfordert nur eine gewisse Konsequenz. Eine gewisse Dickköpfigkeit liegt allerdings im Wesen des Dackels. Wer eigenständige Persönlichkeiten mehr schätzt als unterwürfige Befehlsempfänger, der wird an einem Dackel seine Freude haben.
Entstehung und Verbreitung der Rasse
Wann die ersten Hunde gezüchtet wurden, die den heutigen Dackeln ähnlich waren, liegt heute im Dunkeln. Auf altägyptischen Abbildungen aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus sind bereits dackelähnliche Hunde mit kurzen Beinen zu sehen. Der moderne Dackel hat seinen Ursprung jedenfalls in Deutschland, und hier ist er auch am weitesten verbreitet. Er gehört immer noch zu den beliebtesten Hunderassen, auch wenn er inzwischen etwas aus der Mode gekommen ist. Auch wenn man heute nicht mehr so oft Dackel trifft wie noch vor einigen Jahren, haben sich die Liebhaber dieser eigenwilligen Hunde nicht von ihrer Vorliebe abbringen lassen.
Er ist auch weiterhin sowohl für die Jagd als auch als Familienhund bestens geeignet.
Zwergdackel und Kaninchendackel
Die kleineren Varianten der Dackel wurden gezüchtet, um bei der Jagd in die noch engeren Kaninchenbauten eindringen zu können. Außer in der Körpergröße unterscheiden sie sich nicht von ihren größeren Artgenossen. Sie sind auch genauso gut als Familienhunde geeignet. Je kleiner die Wohnung ist, in der der Hund leben soll, um so eher wird man sich für einen kleineren Hund entscheiden. Ein kleiner Hund verfügt auch über entsprechend geringe Körperkräfte. Das macht die kleineren Dackel auch für alleinstehende, ältere Menschen zu idealen Hausgenossen, die dafür sorgen können, dass man regelmäßig aus dem Haus geht, ohne sich zu überfordern.