Der Hund hat eine relativ konstante Körper(-kern)-temperatur. Genau wie der Mensch. Allerdings sind seine Regulationsmechanismen nicht ganz mit denen des Menschen identisch. So sind die meisten Hunde durch ihr Fell sehr viel besser als Menschen gegen Kälte geschützt. In gewisser Weise schützt dieses Fell auch vor zu viel Hitze. Durch den Fellwechsel im Frühjahr und im Herbst ist der Hund immer gut an die jeweils vorherrschende Witterung angepasst. Der wichtigste Unterschied zur Thermoregulation beim Menschen besteht aber beim Schutz vor Überhitzung.
Regulation der Wärmeabgabe
Genau wie der Mensch kann auch der Hund die Durchblutung seiner Haut regeln und damit die Wärmeabgabe gut regulieren. Je kälter die Umgebung, umso kühler ist dann auch die Haut. Dadurch wird die Wärmeabgabe reduziert. Wenn die Umgebung wärmer ist oder wenn der Hund durch Muskelarbeit wie Laufen mehr Wärme produziert, dann wird die Haut besser durchblutet, sie wird wärmer und gibt entsprechend auch mehr Wärme ab.
Schutz vor Überhitzung
Es ist für alle Lebewesen wichtig, sich vor zu starker Hitze schützen zu können, da alle Zellen, vor allem aber die des Gehirns und des zentralen Nervensystems, durch Hitze schwer geschädigt werden. Der Mensch kühlt seinen Körper durch Verdunstungskälte, die er durch Schwitzen erzeugt. Der Hund hat nur an den Pfoten Schweißdrüsen, und diese dienen nicht der Wärmeregulation, sondern der Rutschfestigkeit.
Aus dieser Tatsache wird häufig geschlossen, dass der Hund sich nicht so gut wie der Mensch vor Hitze schützen kann. Dabei ist das System der Thermoregulation beim Hund effizienter als das beim Menschen. Um Schäden zu vermeiden, muss vor allem das Gehirn vor zu viel Hitze bewahrt werden, im Rest des Körpers kann schon eher eine höhere Temperatur toleriert werden. Das Kühlsystem des Hundes kühlt vor allem das Gehirn, und erst in zweiter Linie den Rest des Körpers. Der Vorteil liegt darin, dass nicht so viel Wasser verdunstet werden muss, als wenn der gesamte Körper gekühlt wird.
Wenn die Temperatur im Körperkern des Hundes zu hoch zu werden droht, dann beginnt der Hund zu hecheln. Dadurch wird Verdunstungskälte erzeugt. Die Flüssigkeit, die verdunstet wird, ist nicht Schweiß wie beim Menschen, sondern das Nasensekret. Der Naseninnenraum des Hundes hat eine sehr viel größere Oberfläche als beim Menschen, sie ist größer als die Körperoberfläche des Hundes. Auf dieser großen Fläche wird beim Hecheln gekühlt. In der Nähe dieses Naseninnenraumes verlaufen die großen Adern, die das Gehirn mit Blut versorgen. Dadurch wird dieses Blut bevorzugt gekühlt, was eine Überhitzung des Gehirns verhindert. Auf diese Weise kann der Hund die Überhitzung seines Gehirns mit geringem Wasserverlust verhindern. Der Mensch, der zu dem Zweck seinen gesamten Körper kühlen muss, hat dabei einen erheblich höheren Wasserverlust.