ein deutscher Schäferhund
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Astrid Kurbjuweit
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Der deutsche Schäferhund ist die bekannteste und beliebteste Hunderasse überhaupt. Dabei zeichnen sich deutsche Schäferhunde vor allem durch ihre Vielseitigkeit aus. Ihre Vorgänger wurden wie alle Schäferhunde vor allem zum Hüten der Schafherden verwendet. Zu ihren Aufgaben gehörte dabei sowohl das Zusammenhalten der Herde als auch das Beschützen von Herde und Schäfer vor Gefahren und wilden Tieren.

In ihrer heutigen Form werden deutsche Schäferhunde seit 1899 gezüchtet. Seitdem liegt das Zuchtziel in einem vielseitigen Gebrauchs- und Diensthund. Und tatsächlich sind deutsche Schäferhunde für eine Vielzahl von Aufgaben geeignet. So arbeiten sie bei der Polizei, beim Zoll, als Rettungshunde und für die Bundeswehr und andere militärische Einrichtungen. Deutsche Schäferhunde eignen sich als Blindenführhunde und als Hilfshunde für Behinderte. Daneben sind sie beliebte Familienhunde.

Allerdings muss man aufpassen, dass die Hunde aus anerkannten Zuchtlinien stammen, denn in einigen Kreisen ist es modern geworden, einen „scharfen“ Hund zu haben und es wurden deshalb extra Zuchtbemühungen in diese Richtung unternommen. Diese fragwürdigen Bemühungen entsprechen nicht dem Rassestandard und sind deshalb auch nicht anerkannt.

Ein deutscher Schäferhund ist sehr lernfähig und gut zu erziehen. Aber er braucht auch immer eine Aufgabe. Wenn er den Tag damit verbringen muss, auf die Heimkehr seiner Besitzer zu warten, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn er alles Mögliche anstellt. Dagegen wird er mit anspruchsvollen Aufgaben wie dem Training für eine Gebrauchshunde- oder Schutzhundeprüfung oder mit Hundesport wie Agility bestens ausgelastet sein. Ein so beschäftigter Hund wird zufrieden sein und niemals unangenehm auffallen.

Der Rassestandard des deutschen Schäferhundes

Der Rassestandard des deutschen Schäferhundes ist im FCI-Standard Nr. 166 beschrieben. Dort gibt es vor allem die Vorschriften, die genau das Aussehen des Hundes beschreiben. Dem Wesen oder auch der Persönlichkeit des Hundes wird dort nur ein kurzer Absatz gewidmet. Daneben gilt aber auch, dass nur Hunde mit bestandener VPG1-Prüfung (Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde) und bestandener Ausdauerprüfung für die Zucht zugelassen werden. Die Rasse ist also nicht nur über das Aussehen definiert. Natürlich gibt es auch für Schäferhunde Hundeausstellungen, auf denen dieses Aussehen beurteilt wird, aber wichtiger sind die Eigenschaften des Hundes und seine Leistungsfähigkeit, die in einer Vielzahl von Prüfungen bewiesen werden kann.

Nach dem Rassestandard ist ein deutscher Schäferhund etwa 60-65 cm (Rüde) beziehungsweise 55-60 cm (Hündin) hoch, gemessen am Widerrist. Das Gewicht beträgt etwa 30-40 kg beim Rüden beziehungsweise 22-35 kg bei der Hündin. Die häufigste Farbe ist Schwarz mit rotbraunen, braunen, gelben bis hellgrauen Abzeichen, aber auch einfarbig schwarze Tiere sind zugelassen, einfarbig weiße hingegen nicht. Die Vorschriften beschreiben darüber hinaus ausführlich das Aussehen von Kopf, Körper, Zähnen, Augen, Ohren, Hals, Brust, Rute und allen anderen Körperteilen. Ein auffälliges Merkmal ist die abfallende Rückenlinie, die heutige Schäferhunde von ihren Vorfahren unterscheidet. Der Hund muss ausgeglichen und selbstsicher sein, er muss einen Kampftrieb und Mut besitzen. Aggressiv darf er dagegen nicht sein.

Der Verein für deutsche Schäferhunde ist für die Inhalte und auch für die Einhaltung dieses Rassestandards verantwortlich. International werden diese Aufgaben von der Weltunion der Vereine für deutsche Schäferhunde übernommen.

Gesundheit des deutschen Schäferhundes

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine gefürchtete Krankheit, die bei Schäferhunden relativ häufig auftritt. Obwohl nur nachgewiesen HD-freie Hunde zur Zucht verwendet werden dürfen, tritt sie immer wieder auf. Bei der Krankheit passen Oberschenkelknochen und Beckenknochen im Hüftgelenk nicht optimal zusammen, sodass es zu einer ständigen Überlastung kommt. Dadurch entstehen Entzündungen des Gelenkknorpels und im weiteren Verlauf auch Arthrose. Der Verlauf der Krankheit ist auch vom Verhalten abhängig. So sollten Welpen keine Treppen laufen. Es gibt Hinweise, dass die Entstehung der Krankheit mit der Stellung der Hinterhand zusammenhängt, die durch die abfallende Rückenlinie hervorgerufen werden. Es gibt also die Vermutung, dass Schäferhunde mit gerader Rückenlinie seltener betroffen sein könnten. Sicher ist dies aber nicht.

Eine ähnliche Erkrankung kann auch an den Vorderläufen auftreten, die Ellenbogendysplasie. Davon abgesehen sind deutsche Schäferhunde robuste Hunde, die bei jedem Wetter draußen sein können, ohne krank zu werden. Natürlich müssen sie wie alle anderen Hunde auch geimpft, entwurmt und entfloht werden.

Der deutsche Schäferhund als Familienhund

Ein Schäferhund ist sehr gut als Familienhund geeignet. Wie alle anderen Hunde auch braucht er aber Erziehung, auch wenn der Welpe noch so süß ist. Wer auf diese Erziehung verzichtet, sei es, weil er keine Lust oder Zeit hat oder weil er schlicht nicht weiß, wie das geht, der riskiert, dass aus dem ursprünglich freundlichen Hund ein dominanter, unangenehmer und auch gefährlicher Hund wird. Dies gilt für alle Hunde, aber ein Schäferhund ist recht groß und stark und kann dadurch zu einer echten Gefahr werden. Ein gut sozialisierter und gut erzogener Schäferhund ist dagegen ein prächtiger Kamerad, auch für die Kinder. Bevor man sich einen Hund ins Haus holt, sollte man noch bedenken, dass er eine Menge Zeit braucht, für Bewegung, Erziehung und Pflege.

Für wen ist ein Schäferhund geeignet?

Der deutsche Schäferhund ist ein bewegungsfreudiger, lernfreudiger Hund. Er muss gefordert werden und er braucht eine Aufgabe. Wer also einen Hund sucht für Hundesport wie Agility oder für die Teilnahme an Leistungsprüfungen mitsamt der dazu notwendigen Vorbereitung, der findet mit einem deutschen Schäferhund einen hervorragenden Partner. Auch begleitet er gerne Langstreckenläufer oder Radfahrer. Auch eine Ausbildung zum Rettungshund oder zu einer anderen Aufgabe wird er mit Begeisterung mitmachen. Wer dagegen nicht so viel Zeit hat, um sich mit dem Hund zu beschäftigen, der sollte vielleicht besser an eine weniger aktive, weniger lernfreudige Rasse denken.

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